Keszthely- Fenékpuszta
Südlich von Keszthely, am Ufer Balaton befinden sich die für heute völlig verwahrlosten Überreste und Gebäude der Festung von Fenékpuszta. Sie ist eines der bedeutendsten, antiken Baudenkmäler Ungarns. Außerdem befand sich hier auch der Meierhof der Familie Festetics, welcher das Zuhause der einst berühmten Gestüte der Familie war.
Während der Regierung von Constantinus dem Großen und des Kaisers Valentinus wurden die Innenfestungen der Provinz Pannonia gebaut. Die riesengroße (377 x 358 Meter) quadratförmige Festung mit 44 Türmen wurde zur Verteidigung gegen die immer öfter angreifenden Barbaren erbaut. Sie stand auf einer Halbinsel im Balaton, so konnte sie ausgezeichnet verteidigt werden. Sie überlebte die Römerzeit, und wurde auch zu Zeiten der Völkerwanderung von den sich hier niederlassenden Völkern genutzt. Auch die in Transdanubien 17 Jahre lang lebenden Goten hinterließen hier ihre Spuren, man nimmt sogar an, dass Theoderich der Große, der später König von Italien wurde, hier zur Welt kam.
Die Mauern sind 2,5 Meter breit und bestanden aus etwa 85.000 m3 Gestein, welches in den vergangenen Jahrhunderten weggeschleppt worden ist. Von den seit 125 Jahren anhaltenden Ausgrabungsarbeiten können nur die Grundmauern des südlichen Festungstores, des Doms im nordwestlichen Eck, und die des Getreidespeichers (Horreum) gesehen werden.
Aus diesem Gestein wurde auch der Meierhof gebaut, den die Keszthely besitzende Familie Festetics vor 1769 baute. 1799 zog das berühme Gestüt hierher, wodurch dies einer der bekanntesten Orte der Pferdezucht in Ungarn wurde. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gestüt von den USA als Teil der Reparationszahlungen abtransportiert.
|